Dienstag, 31. Dezember 2013

Wie lange mache ich das und wo habe ich das gelernt? - Frage von Christoph M.

Hier kommt ein netter Kommentar und einige Fragen von Christoph. Vielen Dank für diesen Post, denn dabei habe ich festgestellt, dass ich darüber noch nichts geschrieben habe und ich in unregelmäßigen Abständen diese Frage gestellt bekomme. Deshalb möchte ich gleich antworten. Aber zuerst der Post von Christoph:


Hallo Bernhard,

in den letzten Tagen warst du ja richtig fleißig, es gibt viel neues zu sehen. Ich schaue immer wieder gerne hier rein, durch deinen Blog habe ich viel gelernt. Ich kann mir als Anfänger so viele nützliche Dinge bei den einzelnen Arbeitsschritten abschauen. Vielen Dank! Wo hast du das alles gelernt, und vor allem wie lange bist du schon dabei?

Für den Bau einer Füllungstür hätte ich wohl gleich zu Anfang die Teile auf die passende Länge zugeschnitten. Den Rahmen erst später passend zu sägen ist eine Möglichkeit die mir auch gut gefällt.

Bitte mach' weiter so!


Viele Grüße und guten Rutsch

Christoph Meyer

Wo habe ich das gelernt?

Zuerst einmal ganz deutlich: Ich lerne immer noch und das Gott sei Dank, sonst wäre es zu langweilig für mich.

Einfach zu Hause aus der Not heraus. Mein Elternhaus ist eine "alte Hütte" über 100 Jahre alt und die habe ich mit der Familie modernisieren müssen. Ich wurde also "zwangsverpflichtet" und bin so an die Holzarbeit herangeführt worden. Nebenbei habe ich auch das Mauern und Schweißen gelernt, bzw. lernen müssen. 

Also der Anfang war eher unromantisch und die erste Werkstatt war sehr einfach und hat einiges an Kreativität gefordert. Erste Schleifmaschinen und Sägen wurden mit Waschmaschinenmotoren betrieben. Die erste TKS war ein Metabovorsatzgerät mit einem Minitisch. Die Auswahl war damals nicht groß, dafür das Geld knapp. B&D war neben den Metabovorsatzgeräten meine "Hausmarke". In dieser Zeit habe ich das Improvisieren gelernt.

Da ich nicht gerne Fehler mache, habe ich mich dann vor Beginn einer Arbeit informiert. Da habe ich entweder Leute gefragt, die sich damit auskannten oder aber Bücher gewälzt. So habe ich heute eine ordentliche Sammlung, auf die ich gerne zurückgreife. 
Ich bleibe auch grundsätzlich stehen, wenn ich an einer Baustelle vorbeikomme und dort gearbeitet wird. So komme ich mit den Arbeitern ins Gespräch und frage auch nach, wenn ich etwas nicht verstehe. Ebenso frage ich gerne in Foren nach, wenn ich etwas nicht verstehe. So bin ich z. B. zu dem Shaker Stil gekommen oder habe das Schärfen von Eisen gelernt. Dadurch habe ich meine Arbeitsweise komplett geändert und mache sehr viel ohne Kabel. Das schärft die Sinne und man "versteht" das Holz viel besser. Sehr prägend waren auch diverse Messe-, Firmen- und Forumstreffen, die mich zu Starkstromgeräten, Handhobel und -sägen geführt haben. Auch dieser Blog ist dadurch entstanden.
Seit Beginn der Internetzeit haben wir Zugriff auf die andere Seite des Atlantiks. Dort gibt es umfangreichere Literatur und auch DVDs, die ich mir gerne angeschaut habe. Natürlich weckt das auch Begehrlichkeiten nach Werkzeugen aus dieser Region. Diesen Begehrlichkeiten habe ich gerne nachgegeben. Natürlich habe ich auch alte Hobel und Sägen auf der "anderen" Seite gekauft und aufgearbeitet. Dabei habe ich festgestellt, dass die Qualität sehr streut und für mich ist es günstiger, gleich "richtiges" Werkzeug zu kaufen.

Dabei habe ich mir zwei Grundsätze erarbeitet:

1. Schaue Dir an, wer wie und womit Möbel baut, die dir gefallen. Somit vermeidest Du teure Fehlkäufe
2. Kaufe Dir das beste Werkzeug, dass zu deiner Arbeitsweise passt und du dir leisten kannst.

Seit ich diese Grundsätze beherzige, habe ich keinen Fehlkauf mehr getätigt. Zudem erliege ich nicht irgendwelchen Marketingströmen, die von irgendwem in die Welt gesetzt werden. Ich denke da z. B. an überholte Werkbänke mit französischer Bezeichnung oder Werkzeugkisten über die man stolpert und sich bücken muß, wenn man etwas entnimmt. Weiterhin bin ich eher skeptisch, wenn Werkzeuge auf Blogs oder in Zeitungen "vorgestellt" werden. Nicht selten verbirgt sich dahinter plumpes Marketing. Dieses ist mir auch schon angeboten worden, aber ich bin froh über meine Unabhängigkeit.

Seit wann mache ich das?

Seit mehr als 40 Jahren unterbrochen durch die Bundeswehrzeit und einige Jahre in einer Wohnung, wo ich keine Werkstatt hatte.

Ich hoffe, es war jetzt nicht zu langweilig.

Einen guten Rutsch wünscht
Bernhard


Sonntag, 29. Dezember 2013

Gewürzbord - 29.12.2013

Liebe Holzfreunde,

es geht weiter mit dem Türbau. Da die Tür relativ zierlich ist, muß ich ganz genau arbeiten. Hier putze ich die Füllung mit dem LN # 5 1/2, der vorher geschärft und ganz fein eingestellt wurde.

So passt es zusammen. Die Hörner werden natürlich nach dem Verleimen abgesägt.


Aber erst einmal werden Holzdübel erstellt. Holz ist, passend zum Beading, aus Ebenholz.


Der 6 mm Dübel.


Wird jetzt in der Sägelade abgelängt.


Bevor verleimt wird, putze ich noch einmal den Rahmen.


Diese Späne machen mir Spaß.


Die Innenkanten breche ich mit dem Clifton 400.

Dann wird geleimt.


Ich habe mir bei Dieter eine Säge zum Abtrennen der Dübel gekauft. Die sägt sehr schlecht, also wird sie noch geschärft.


Dann passe ich die Tür ein.


Einmal im Überblick.


Dann aus der Nähe. Diese Angelegenheit sieht stimmig aus. Banding, Sicherungsdübel der Tür und auch der Knauf passen in meinen Augen gut zu der europ. Kirsche. Jetzt können die Brusso Scharniere angebracht werden.


Mittwoch, 25. Dezember 2013

Gewürzbord - 25.12.2013

Liebe Holzfreunde,
heute geht es weiter mit Tür. Hier sind die Längs- und Querfriesen zu sehen.
Diese werden mit dem LN # 5 1/2 gehobelt.

Hier die Längsfriesen.

Dann bereite ich die Zapfenlöcher vor. Das Streichmaß wird auf 10 mm eingestellt, um die Mitte zu finden.

Alles angezeichnet.

Auf der Metabo LaLo werden die Zapfenlöcher erstellt.


So schaut es aus.


DAnn werden die Zapfen auf der Metabo TKS geschnitten. Hier wird der Zapfen abgesetzt.

 und gesägt.
Der kleine Überstand wird mit dem Cutter entfernt und mit dem großem LN Falzhobel noch ein wenig eingepasst.


Noch ein wenig gekürzt und gerundet.



Dienstag, 24. Dezember 2013

Gewürzbord - 24.12.2013

Liebe Holzfreunde,
jetzt werden die Banding vorbereitet. Geleimt, handgehobelt und auf der Bandsäge (mit höchster Spannung eingestellt) gesägt. Jetzt wird noch einmal fein geputzt.

Und trocken ausgelegt.

Hier das feine Beseitigen der Sägespuren mit dem LN #4.


Nach dem Aufleimen wird das Banding (deutscher Name fehlt mir) mit dem mittleren LN Falzhobel geglättet. Wir sehen die schönen Späne. Schleifen geht nur schlecht, da das Ebenholz das helle Ahorn verfärbt. Diesen Effekt können wir gar nicht gebrauchen.

So schaut es dann fertig aus. Ich finde, Kranz mit Beading und das Banding passen nett zu einander. Bei dem Banding habe ich sicher noch etwas Luft nach oben, aber es war mein erster Versuch. Dafür bin ich ganz zufrieden.


Hier einige weitere Bandings (auch Fehlversuche). Die kann ich vielleicht noch einmal gebrauchen.


Ach ja, den Kranz habe ich hinten etwas überstehen lassen. Dies konnte ich jetzt absägen. Da habe ich mit der LN CC Säge erledigt. Der Abschnitt war nur wenige mm und ging fast ausrissfrei.



Sonntag, 22. Dezember 2013

Gewürzbord - 22.12.13

Liebe Holzfreunde,
jetzt wird der Kranz montiert. Gesägt wird mit der Ulmia Gehrungssäge und anschließend angeleimt.

Unter dem Kranz soll eine kleine Zierleiste aus Ebenholz und Ahorn kommen. Die Teile müssen nach dem Sägen noch von den Sägespuren befreit werden. Das mach der LN Bevel Up Jack sehr gut.


Dann wird es verleimt.


Die dann wieder gehobelt werden müssen.


So schaut es aus.


Und es wird auf den Metabo TKS aufgetrennt.


Dann muss ich einen kleinen Fehler korrigieren. Um das Fortlaufen zu wahren, muss ich noch ein Ahorn anleimen.



Samstag, 21. Dezember 2013

Gewürzbord - 21.12.13

Liebe Holzfreunde,

es geht weiter mit dem Gewürzbord. Zuerst werden die oberen und unteren Abschlüsse eingepasst. Dabei hilft der LN Bestoßhobel beim Einpassen.

Jetzt wird der obere Kranz gefräst. Dabei hilft die METABO Tischfräse.


Zwischendurch habe ich noch eine Halterung für meine Führungsschienenverbinder und Schlauchabweiser gemacht. Der Tipp kam von Michael Hild und ist auf seinem Blog beschrieben. Danke Michael, den Anstoß habe ich gebraucht.


Hier geht es mit dem Kranz des Gewürzbords weiter.

Auf der Metabo TKS werden die letzen Schnitte gemacht.


Der Kranz bekommt noch ein Beading. Die Vorrichtung habe ich selbst gebaut.


So soll es angebracht werden.


Dienstag, 17. Dezember 2013

Gewürzbord - 17.12.13

Liebe Holzfreunde,
es geht weiter mit der Rückwand. Bis jetzt habe ich die Rückwand entweder aus Sperrholz oder seit einigen Jahren in Rahmenbauweise gefertigt. Bei diesem zierlichen Möbel erschien mir Rahmenbauweise zu üppig und Sperrholz geht heute gar nicht mehr. Also habe ich mich für eine überlappende Füllung entschieden. Hier fange ich an mit der Metabo TKS zu falzen. Die Füllungsbretter sind 10 mm stark, überlappen ebenfalls 10 mm mit 5 mm Tiefe.
Hier beseitige ich die Maschinenspuren mit dem LN Medium Falzhobel.

So schaut die Rückwand dann aus.

Restliche Maschinenspuren werden beseitigt.

Und fertig.

Jetzt sollen die Bretter nicht einfach so aneinander geklopft werden, sondern durch ein Beading aufgelockert. Hier wird das Profil geschärft.

und die andere Seite.

auf ganz blank hatte ich keine Lust. Aber so geht es auch.

Das Beading wird erstellt. Man fängt nicht am Anfang oder Ende sondern ziemlich Mittig an.

So schaut es dann aus.

Und die Gesamtoptik.


Jetzt wird die Verjüngung für die Rückwandnute angerissen.

Und leider fälschlicherweise auf der "schönen" Seite angehobelt. Irgendwie war ich wohl unterzuckert. Na ja, ich kann noch einmal wenden.


Mit dem Probeholz wird die Abmessung überprüft und es passt.


Die Späne der Hobelei.


Jetzt alles richtig rum. Man erkennt, die Seitenbretter sind etwas breiter, denn sie werden eingenutet.

Hier wird die Verjüngung der Seite angefertigt.

Und eingepasst.

Nach dem Kürzen werden die Bretter aufgenagelt. Natürlich bin ich bestrebt, die Regalböden zu treffen und ich zeichne mit meinem langen Starrett an. Achtung, Nagelspitze stauchen und anschließend den Nagel versenken.


Voila

Und einmal von der Nähe. Man erkennt gut, wie die Rückwand durch das Beading aufgelockert wird. Eventuelle kleiner Lücken würden auch kaschiert. Generell darf man aber davon ausgehen, dass das Holz aufgrund der trockenen Heizungsluft in etwa die geringste Ausdehnung hat. Im Sommer wird es sich dann ausdehnen. Dafür habe ich Platz in der Nute gelassen.